Freitag, 24. Dezember 2010

Heimat

Ich sitze gerade auf der Fähre von Trelleborg nach Rostock und freue mich nach 4 Monaten und drei Tagen wieder nach Hause zu kommen. Und genau hier beginne ich mich zu fragen, wo ist denn eigentlich mein „zu Hause“? Ich kann mir diese Frage gar nicht richtig beantworten. Ist es in Eberswalde bei meiner Familie? Ist es in Potsdam wo meine Freunde und meine Heimatuni sind? Oder ist es mittlerweile auch ein Stück im idyllischen Växjö, wo ich viele tolle Menschen kennen gelernt und Erfahrungen gemacht habe? 
Ich glaube, an der Redewendung „zu Hause ist da wo du dich wohl fühlst“ ist eine Menge dran. Ich bin mir auch sicher, dass ich in den nächsten Jahrzehnten noch viele Orte mein zu Hause nennen werde. Jetzt aber genug des fernweh- und heimweh geschwängertem Geschwafels, die Entscheidung für einige Zeit ins Ausland zu gehen kann ich ohne zu zögern als eine der besten meines Lebens verbuchen. Ich bestell mir noch einen Kaffee, dann legen wir an und nach weniger als 300 km ist endlich Weihnachten.

Gehabt euch wohl
Daniel

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Advent, Advent, die Zeit verrennt...

Jetzt ist es nicht mal mehr eine Woche und das heimatliche Deutschland hat mich für ein paar Tage wieder. Zugegeben, ich freue mich schon sehr aber andererseits heißt es derzeit auch Abschied nehmen. Abschied von Freunden die mir in den letzten Monaten ans Herz gewachsen sind (ich denke da im Speziellen an jemanden aus Castrop ;). Sicherlich sieht man sich irgendwann wieder und viele haben sich auch schon als Besuch im Frühjahr angekündigt, trotzdem geht ein tolles Semester zu Ende – das fühlt sich recht unwirklich an.


Pünktlich zum 1. Advent waren wir bei ein paar schwedischen Freunden zum Backen eingeladen. Nach einem gemeinsamen Einkauf und einem Heimweg durch einen Schneesturm wurde Teig geknetet, Schokolade geschmolzen, Zucker karamelisiert und Glögg erhitzt. Glögg ist wie gesagt der schwedische Glühwein. Das Zeug ist unglaublich süß und wird mit Mandeln und Rosinen getrunken. Nach ca. 1,5 Stunden war das Werk vollbracht und der Tisch bog sich unter den Massen die wir im Überschwang gebacken hatten. Es gab Kanelbullar (Zimtschnecken), Lussekatter (Saffranhefegebäck), Negerbullar (Schokoladenbällchen und JA die heissen so), Knäck (Karamelkrokant und gut zum Zähne abbrechen) und Weihnachtssterne deren Namen ich vergessen habe.
Völlig überzuckert und ein wenig überglöggt gings dann zu 23.30 Uhr glücklich und weihnachtlich eingestimmt nach Hause.

Am Wochenende des 2. Advents war ein großer Teil der Familie Kirsten zu Gast. Und da ich den Touristen ja ein wenig was zeigen wollte, haben wir ein Weihnachtskonzert in der Kirche besucht. Abwechselnd waren die Pastorin und der Chor an der Reihe, ich denke auch dieser Nachmittag kann als traditioneller Adventssonntag eingestuft werden.

Am 13. Dezember wird in Schweden das Luciafest gefeiert. Einerseits wird die heilige Lucia geehrt und andererseits die Wintersonnenwende gefeiert. Das ist auch einer der wenigen Tage des Jahres an dem die Kirchen in ganz Schweden voll sind. Sogar so voll, dass wir beispielsweise 45 Minuten bei -15°C warten mussten um eine der vier Vorstellungen zu sehen. Gelohnt hat es sich aber und so sah es aus: Lucia in Växjö - Video

Hach ja, wenn da keine Weihnachtstimmung aufkommt.

Gestern war ich beim Eishockey der örtlichen Mannschaft und bin schwer begeistert. Die Växjö Lakers sind momentan auf dem ersten Platz der 2. Liga und haben gestern 3:1 gewonnen, da macht es natürlich doppelt Spaß im Fanblock zu stehen.

In sechs Tagen geh ich also auf große Fahrt. Ich treffe mich mit Johannes in Trelleborg, dann geht’s mit der Fähre nach Sassnitz und dann nach Eberswalde. Ich hoffe, dass der deutsche Winterdienst gute Arbeit leistet und alles (nicht) glatt geht.
Da das wahrscheinlich mein letzter Eintrag vor Weihnachten ist, wünsche ich allen eine frohe Weihnacht (God Jul) und ein gesundes neues Jahr.

Euer Daniel

PS: Bilder gibts wie immer in der Gallerie

Donnerstag, 25. November 2010

Wetter Wetter Wetter

Um auch mal einen kleinen Einblick in die atmosphärischen Lebensumstände zu geben folgt nun ein kleiner Wettervergleich zwischen Växjö und Berlin. Anlass dazu gab der morgendliche Blick aus dem Fenster...

Seit gestern schneit es in Växjö und das nicht wenig. Nachdem in den letzten Tagen die Temperaturen auf erfrischende -3°C (Berlin: 2 °C) gefallen sind und die Vorhersagen nichts gutes erahnen lassen (Samstag -10°C und nächste Woche Freitag -18°C, Berlin dagegen -4°C), bleibt die weisse Pracht auch erstmal liegen. Ein prüfender Blick heute morgen ergab eine Neuschneedecke von mindestens 30 cm und wenn das erst der Anfang des Winters ist, dann wird es höchste Zeit sich ein paar Schlittenhunde zu kaufen.
Dunkel wird es heute um 15.32 Uhr (Berlin: 16.01 Uhr) bei einer Sonnenaufgangszeit um 8.02 Uhr (Berlin: 7.43 Uhr).
Der wackere Schwede ist allerdings bestens auf solche Bedingungen eingestellt, die Straßen und Gehwege sind perfekt geräumt, nirgends ist von einem "Schneechaos" zu hören wie man das aus Deutschland kennt, wenn überraschenderweise im Dezember 5 cm Schnee fallen.
Somit ist am Wochenende dann Schneemann bauen und rodeln angesagt, denn irgendwie muss ich den Wilfred ja auch von seiner Schneeangst befreien...

gehabt euch wohl

Daniel

Dienstag, 23. November 2010

Was er sonst so macht


Die letzten Wochen waren in vielerlei Hinsicht sehr ereignisreich.
Erstmal möchte ich allen herzlich danken die mir Karten und Briefe schreiben, es ist immer wieder schön wenn ich den Briefkasten öffne und jemand an mich gedacht hat. Besonders habe ich mich über die „Care“-Pakete gefreut, von Socken, zu Süßem, über Senf, zum Schnäppschen. Es war alles dabei und es fühlt sich jedes Mal an wie Weihnachten und steigert die Vorfreude auf die Heimat!
Mittlerweile habe ich auch meinen Schwedischkurs erfolgreich abgeschlossen und bin mit dem Ergebnis zufrieden, jetzt heisst es aber hinaus in die Welt und sprechen sprechen sprechen. Jag prater svenska nu! (Ich spreche jetzt schwedisch :o) )

Am vergangenen Wochenende haben wir den traditionellen Weihnachtsmarkt in Husby besucht. Auf einem ehemaligen Gutsherrenhof konnte allerlei handwerkliches bestaunt und vor allem kulinarisches gekostet werden. Es war eine Mischung aus Mittelaltermarkt und grüner Woche, hungrig ging niemand nach Hause. Es gab Fisch, Käse, Glögg (schwedischer Glühwein), Brot, Senf, Honig, Wurst, Süßes in unzähligen Variationen zu probieren, mal lecker und mal gewöhnungsbedürftig (ich erinner mich da an die Tomatenmarmelade...). Glögg schmeckt wie Glühwein ohne Nelken dafür mit 1 Kilo extra Zucker, wenigstens hat er die gleiche Farbe und wärmt.


Letzte Woche war es dann endlich soweit: Seabattle – oder auch: einmal Tallinn und zurück. Hier nun die leicht zensierte Version:
Abfahrt war um 07.00 Uhr morgens mit dem Bus vom Campus nach Stockholm wo die Fähre auf uns wartete. Mit der guten Absicht es sehr ruhig angehen zu lassen bestieg ich den Bus, kaum 30 Minuten später hatte ich (dank der holländischen Freunde) den ersten Eistee in der Hand. Nur drei Stunden später waren alle im Bus anwesenden Franzosen ordnungsgemäß in Hochstimmung versetzt, an Schlaf war selbst mit Oropax nicht zu denken und die einzige Lösung hiess: mitmachen.
In Stockholm bestiegen dann 2100 feierwütige, öhm ich meine natürlich kulturinteressierte Studenten das Boot nach Tallinn. Glücklicherweise gab es auf der gesamten Reise kaum Seegang der den Spaß hätte trüben können. Die Kabinen waren nicht sonderlich groß, erfüllten aber ihren Zweck.
Am nächsten Morgen erreichten wir Estlands Hauptstadt. Das von nur 400.000 Menschen bewohnte Tallinn versprüht auf den ersten Blick wenig Charme. Kommunistische Ostblockarchitektur, graue Wolken, graue Wände. Hat man sich jedoch in den Stadtkern vorgekämpft wird man durchaus überrascht. Hier findet man eine fast komplett intakte Stadtmauer, enge verwinkelte Gassen und alte Gebäude aus der Hansezeit, eine mittelalterliche Atmosphäre die mit Prag vergleichbar ist. Leider war die Zeit recht knapp bemessen und nach einem kurzen Besuch eines lokalen Supermarktes (um die Eisteevorräte aufzufüllen) hiess es auch schonwieder „Leinen los“.
Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt mit wenig Schlaf, viel Spaß und einer Menge unvergesslicher Momente....

gehabt euch wohl,
euer Daniel


PS: es gibt mal wieder neue Bilder

Jucheeeeh ich bin ein Schulkind

Im Rahmen meines „Perspectives on Education“ Kurses (also über verschiedene Bildungsperspektiven) durfte ich für eine Woche wieder zur Schule gehen. Endlich bekam ich die Gelegenheit genau die Sachen zu sehen, derentwegen ich in den hohen Norden gereist bin.
Ich wurde von Andreas begrüßt, er ist Mitte 30, hat drei Kinder, ist Deutsch-/Schwedischlehrer und spielt gern Tennis. Das allein ist schon sehr bezeichnend für Schweden und das Bildungssystem im Allgemeinen und diese Schule im Speziellen. Die Lehrer sind hier im Durchschnitt ca. 35 Jahre alt und damit sehr viel jünger als ihre deutschen Kollegen. Auch ist Andreas' Familie mit drei Kindern eher die Regel als die Ausnahme und wieso auch nicht, denkt man sich, schließlich muss die kommende Generation ja die aktuelle finanziell absichern. Also haltet euch alle mal ordentlich ran.
Nach einem kleinen Rundgang durch das Schulgebäude fielen mir einige Dinge auf: auf den Gängen gibt es für jeden Schüler einen Spint für die Sachen und Bücher, die Räume sind alle sehr gut ausgestattet – Beamer, Whiteboard, Computer mit Internetzugang und Lautsprecher um schnell mal ein Video in den Unterricht einfliessen lassen zu können. Der Musikraum würde jedem deutschen Musiklehrer wohl auch Tränen in die Augen treiben angesichts der immensen Anzahl der zur Verfügung stehenden Gitarren, Keyboards, E-Gitarren etc. Auch die Bücher die im Unterricht genutzt werden sind selten älter als 4 Jahre und wie die Schreibblöcke und Stifte (!!!) kostenlos für jeden Schüler. Es gibt viele Sitzecken und Möglichkeiten sich die Pausen zu vertreiben unter anderem eine Computerecke mit zehn Computern, einem riesigen Fernseher und einem Kickertisch. Ausserdem bekommen alle jeden Tag ein kostenloses Mittagessen das eher an ein Hotelbuffet als an eine öde Schulspeisung erinnert, ich halte das grundsätzlich für eine klasse Alternative zum Inhalt deutscher Brotbüchsen.
Die Rahmenbedingungen können also als hervorragend angesehen werden, aber wie sieht denn der Unterricht aus?
In einer Woche Praktikum habe ich 90 Minuten frontalen und lehrerzentrierten Unterricht im Sinne eines Lehrervortrags gesehen, ansonsten herrschen Gruppenarbeit und Einzelarbeit vor. Das ist im Vergleich zu meiner Schulzeit und anderen Praktika unglaublich viel, trotzdem kann und darf das nicht grundlos in den Himmel gelobt werden wie das gern von Experten getan wird. Ich kann einen sehr produktiven anspruchsvollen lehrerzentrierten Unterricht betreiben oder einen schülerzentrierten Unterricht der mehr eine Beschäftigungstherapie ist als irgendjemanden zu fördern. Hier in Schweden habe ich beide Extreme und auch viel dazwischen gesehen und kann im Nachhinein sagen, dass jede Unterrichtsform ihre Daseinsberechtigung und Sinn hat und ein durchdachter Mix wohl die besten Ergebnisse liefert – dazu kann ich aber wahrscheinlich erst in 20 Jahren mehr sagen.
Und bevor jetzt alle angehenden Potsdamer Lehrer einen Ausreiseantrag stellen, gilt es zu bedenken, dass das Einstiegsgehalt (nach dem Referendariat) bei 1500 Euro netto und kurz vor der Rente bei 2500 Euro liegt.
Die allgemeine Atmosphäre in der Schule war angenehm entspannt. Die Lehrer werden mit dem Vornamen angesprochen was entgegen einiger angestaubter Meinungen an deutschen Schule nicht zu einem Respektverlust führt. Man versucht den Schülern eher auf Augenhöhe zu begegnen als sich selbst auf ein Podest zu stellen.
Bei den Fächern selbst gibt es keine großen Unterschiede zu Deutschland, wohl aber bei der Gesamtstruktur der Schule. Das Schulsystem ist nicht dreigliedrig (z.B. Hauptschule, Realschule, Gymnasium), alle gehen nach der Grundschule aufs Gymnasium. Alle heisst in diesem Fall 98%, von denen wiederum 90% später auf die Uni gehen. Eine wirklich beachtliche Zahl, allerdings muss man beachten, dass z.B. auch Polizisten und Krankenschwestern an der Uni ausgebildet werden.
Die Schüler reagierten sehr unterschiedlich auf mich, einige waren sehr zurückhaltend andere dagegen konnten gar nicht genug Fragen stellen. Überraschend war, dass selbst die Schüler der 7. Klassen ein gutes Englisch gesprochen haben das eine problemlose Kommunikation ermöglichte. Zum Abschluss des Praktikums bat mich Lehrer Andreas einen Vortrag in seinen Deutschklassen zu halten. Was genau ich erzähltte war ihm egal, Hauptsache die Schüler haben die Möglichkeit einem Muttersprachler zu zuhören. Ditt war natürlisch pführ misch ohne Dialekt übahaupt keen Probleem. Ich holte mir den Mike noch mit ins Boot, wir sprachen ein wenig über das deutsche Schulsystem, unser eigenes Leben und Hobbys, berühmte Deutsche, den Karneval und und und. Die lieben Kleinen fandens spannend und am Ende waren alle zufrieden. Da eine Woche zu wenig Zeit ist um viel vom schwedischen Schulalltag zu sehen und auch die Deutschlehrer sich immer über Muttersprachler freuen, verabredete ich mit Andreas, dass ich im weiteren Verlauf meines Aufenthaltes beliebig oft zu Besuch kommen kann – klasse!
Kurz, ich bin rundum zufrieden und froh, dass ich diesen Kurs gewählt habe, aber eine Woche lang um 6.00 Uhr aufstehen ist auch genug...

Dienstag, 16. November 2010

bestanden

Schwedischprüfung erfolgreich absolviert, aber keine Zeit sich auszuruhen, es ist 6.30 Uhr und jetzt gehts ab auf eine Kreuzfahrt Växjä-Stockholm-Tallinn (Estland) und zurück.

Bis dann ihr Landratten

Mittwoch, 10. November 2010

momentan...

lerne ich für meine Schwedischprüfung, in den Pausen bastel ich aber an einem neuen Eintrag.
Bis bald ihr lieben

Dienstag, 26. Oktober 2010

drei Tage in der Hauptstadt

Hui,
nachdem ich nun schon einige Zeit nichts mehr von mir hab hören lassen, ist es jetzt wieder soweit.
Allem voran: mir geht’s super und ich bin noch nicht erfroren, auch wenn es letzte Woche zum ersten Mal geschneit hat und es abends schon empfindlich kalt ist.

In den letzten Wochen ist so einiges passiert, die wichtigste Info ist die Bestätigung meiner Verlängerung! Ich bleibe jetzt offiziell bis zum Sommer ein Student der Linnaeus Universtität und werde somit den herrlichen Frühling und den noch schöneren Sommer miterleben. Sicherlich ist das eine lange Zeit fernab der Heimat aber andererseits sind fünf Monate recht knapp bemessen angesichts der vielen Eindrücke, Möglichkeiten und Erfahrungen die ich hier machen kann.
Ab Januar habe ich dann auch eine eigene Wohnung, denn Wilfred würde zwar gern länger bleiben, seine Uni hat aber leider nicht die finanziellen Mittel.

Am letzten Wochenende stand der Ausflug nach Stockholm auf dem Plan. Abfahrt war erfrischender Weise am Freitagmorgen um 8.00 Uhr, was nach einer normalen Donnerstagnacht unglaublich früh ist. Daher waren wir den Mädels von der Organisation zu großem Dank verpflichtet als ab 9.00 Uhr lustige Quizspiele mit Hilfe des buseigenen Lautsprechersystems gespielt wurden. Da ich aber schon die ein oder andere lange Busfahrt erlebt habe, konnte ich dennoch 1-2 Stunden Schlaf erhaschen.
Nach 7 Stunden und einem grandiosen Halt bei Burger King (alle 100 Leute stellen sich artig an, ich GEHE durch den drive in und spare mir die Wartezeit ;o) kommen wir in Stockholm an. Wir werden von einem unglaublich blauen Himmel und einer strahlenden Sonne begrüßt. Unser Hostel liegt auf einer der vielen Inseln der Stadt, teilweise befinden sich die Zimmer auf einem alten Segelschiff. Leider war es nicht möglich alle auf dem Schiff unterzubringen, ich merke es mir für meinen nächsten Besuch.
Nach einer kurzen Verschnaufpause starteten wir zu einer Stadtralley, es galt also bestimmte Orte in der Stadt zu finden und verschiedene Fragen dazu zu beantworten. Eine klasse Methode um eine Stadt für sich zu entdecken. Abends kehrten wir in eine mittelalterliche Schenke ein, überall massive Holztische, verkleidete Kellner und Met vom Fass der zugegebenermaßen wie Spülwasser mit Kohlensäure schmeckte. Und dabei sollte man meinen, dass die Nachfahren der Wikinger wissen sollten wie man vernünftigen Met braut.

Am nächsten Morgen erkundeten wir unter Führung einer Stockholmerin die Stadt. Ein alltägliches Verkehrsmittel ist hier eine Art Minifähre, die ähnlich wie ein Bus regelmäßig unzählige kleine Stationen anfährt. Ein Muss für jeden Touristen, der Blick vom Wasser auf die Stadt ist sehr beeindruckend und für 2 Euro ein echtes Schnäppchen. Dumm nur, dass es tatsächlich Menschen gibt die auf eine Reise gehen und den Akku ihrer Digicam nicht aufladen. Glücklicherweise haben andere da weiter gedacht als ich und somit kann ich euch doch noch mit hinreissenden Bildern beglücken.
Nach der Fähre folgte ein Fußmarsch zum Palast des Königs um dem Wachwechsel beizuwohnen, da aber des Schweden liebster Sport das Warten zu sein scheint, verspätete sich die neue Wachschicht um eine ganze Stunde – was ja bei mind. -80°C überhaupt kein Problem ist, aber doch sehr im Gegensatz zur allgemeinen Pünktlichkeit der Schweden steht. Diese sind so püntklich, da können sogar wir Deutschen noch etwas lernen, an dieser Stelle grüße ich meine Mutter die ganz schwedisch schon immer 5-10 Minuten vor der Zeit an Ort und Stelle ist.
Im Anschluss an den, von einem Spielmannszug untermalten, Wachwechsel nahmen wir an einer Führung durch den Palast teil. Da dieser allerdings als militärisches Sperrgebiet betrachtet wird, sind hier weder Mobiltelefone noch Fotoapparate gestattet. Die prunkvoll gestalteten Räumlichkeiten werden heute noch bei offiziellen Anlässen genutzt und hinterließen einen ehrfürchtigen Eindruck, auch wenn ich ja glaube, dass Schloss Sanssouci das charmantere von beiden ist.
Da man nach soviel Kultur hungrig und durstig ist, kehrte wir ein ein bezauberndes kleines Café in einer engen Seitenstraße ein. In dem vier mal vier Meter großen Raum herrschte eine gemütlich rustikale Atmosphäre, die durch traditionellen herzhaften Quiche, kostenlosen Kaffee und ABBA in der Endlosschleife abgerundet wurde.
Natürlich darf bei einem Hauptstadtbesuch ein kleiner Bummel durch die örtlichen Geschäfte nicht fehlen und so zog einer aus um Winterstiefel zu kaufen...und er kehrte mit zwei Paar hübschen Ausgehschuhen zurück, die man bestimmt irgendwann mal vielleicht braucht. Als wäre das nicht schon genug zweifelhaft unmännliches Verhalten, gab ich dem Verlangen nach die neuen Luxustreter am Abend beim Besuch der ortsansässigen Tanzlokale einzuweihen. Gesagt, getan. Nach 20 Minuten Fußweg fühlte ich mich wie eine der bösen Stiefschwestern von Aschenputtel, ruhke-di-guhh Blut ist im Schuh...Also schnell zurück zum Hostel gehüpft, Schuhe gewechselt und ab auf die Piste. Leider schliessen auch hier die Tanztempel um 02.00 Uhr, es sei denn man findet einen ganz verrückten Schuppen der bis 03.00 Uhr geöffnet hat. Das hat mindestens einen positiven Effekt, man ist früher im Bett und fit für den nächsten Tag.
Am Sonntagmorgen wurden die Zimmer gegen 09.00 Uhr geräumt, wir sind ja auch nicht zum Schlafen gekommen. Bevor der Bus jedoch zurück ins heimelige Växjö rollte, stand noch ein Museumsbesuch im Programmheftchen. Man konnte zwischen dem Vasa-Museum, hier kann man ein sehr altes eindrucksvolles Vikingerschiff bestaunen, und dem Skansen einem Freilichtmuseum. Da das Wetter wie geschaffen für Freiluftaktivitäten war, entschieden wir uns für Skansen.  
Auf einer Anhöhe über der Stadt stehen ungefähr 150 alte Gebäude aus allen Landesteilen Schweden in denen Handwerker wie zum Beispiel Glasbläser, Schmiede und Sattler arbeiten. Es entsteht schnell das Gefühl einer Zeitreise, interessant, lehrreich, familiengerecht. In das Freilichtmuseum ist ein Zoo mit typisch nordischen Tieren eingegliedert, demnach konnten wir Schneeeulen, Elchen, Rentieren und Björns (Bären) bestaunen. Durch die erste Tüte der Saison mit heissen gebrannten Mandeln abgerundet starteten wir fröhlich aber erschöpft Richtung Süden.

Gute Nacht Stockholm du bist auf jeden Fall eine Reise wert, allerdings sind 3 Tage viel zu kurz. Deshalb: „Machs gut, bis zum Frühling!“
 
gehabt euch wohl,
Daniel

 

PS: ich habe dem Fotoalbum auch neue Bilder hinzugefügt

Samstag, 25. September 2010

Uni mal anders

Am Dienstag stand wieder der schwedische Sport-/Kultur-/Freizeitkurs auf dem Plan. Nachdem wir in der letzten Stunde viele verschiedene Ballsportarten und neue Spiele kennen gelernt hatten, war heute etwas völlig anderes an der Reihe. Die Stunde wurde von schwedischen Studenten gehalten, die selbst einmal Lehrer werden wollen.

Kleine Anmerkung am Rande: ein Lehrer bekommt hier nach 30 Jahren Beruf ca. 1200 Euro/Monat – ein Friseur verdient mehr...

Der erste Teil der Stunde war für Vertrauensübungen und Teambildungsmaßnahmen reserviert. Bei der ersten Übung hieß es also sich in Dreiergrüppchen aufzustellen, einer schliesst die Augen und lässt sich abwechselnd ein wenig nach vorn und nach hinten fallen und wird (hoffentlich) von den anderen abgefangen und zurück in die Ausgangsposition gebracht. Klar, kein Problem, wir kennen uns ja alle auch schon vier Wochen...
Nachdem bei sämtlichen Teilnehmern das Vertrauen nicht enttäuscht wurde, hatten die Studenten verschiedene Teamübungen vorbereitet. Welche genau, wird an dieser Stelle nicht verraten, nur soviel: die Partyunterhaltung für die nächsten Jahr ist gesichert.
Zum Abschluss haben wir die "menschliche Brücke" errichtet. Ein Team ist die Brücke, das andere wandelt engelsgleich hinüber und dann wird getauscht. Angesichts der doch recht unterschiedlichen Gewichtsklassen (Asiatinnen ca 35 Kg , unser norwegischer Gewichthebermeister Thor Emil gefühlte 150 kg) war das eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe.



So weit so gut, wir waren gespannt auf den zweiten Teil der Stunde. Dieser fand am 200 m entfernten See statt. Schon aus der Entfernung war Rauch zu sehen und ich hatte eine leise Ahnung was nun folgen sollte. Zwei Schweden erklärten uns einen typischen Campingkocher, gaben uns Messer, Reis, Karotten und auf gings in eine der schönsten Stunden meiner gesamten Unilaufbahn.
Es galt den Kocher zusammen zu bauen, das Gemüse möglichst klein zu schneiden, das Feuer zu entfachen und Wasser aus dem See zu holen um den Reis zu kochen. Das Gemüse wurde an drei Feuerstellen gebraten, diese Aufgabe wurde sofort von den Asiaten übernommen – ein Schelm wer da an die Asia-Imbissbuden denkt ;)
Gereicht wurde das köstliche Mahl in einem Fladenbrot, sehr einfach, sehr lecker, sehr schwedisch.
Wenn Punkte sammeln nur immer so unterhaltsam wäre.






Der heutige Tag begann mit Sonnenschein und einem leichten, na sagen wir mal Schwindelgefühl gegen 12.30 Uhr. Mike und ich beschlossen die Sonne und den blauen Himmel auf der Brücke am See zu geniessen. Wir saßen also da, liessen Seele und Füße baumeln und lauschten der Stille.




Nach einer Weile fuhren zwei junge Damen mit Angelruten bewaffnet in einem Kanu vorbei. Interessant, hier gehen scheinbar auch die Mädels angeln. Zehn Minuten später kamen sie zurück und fragten uns ob wir wissen wie man Kanu/Kayak fährt und ob sie es uns denn beibringen dürfen.
Mike und ich schauen uns ungläubig an und fragen uns ob das ernst gemeint ist. Johanna und Sara versichern uns, dass sie das sehr gern machen würden, wir müssen nur wollen. Ok, wieso auch nicht? Bei strahlendem Sonnenschein folgen wir ihnen zum Bootshaus der Uni. Hier bekommen wir Neoprenanzüge, Schwimmwesten, ein Kayak und ein Paddel und wissen immernoch nicht wie uns geschieht. Wer jetzt allerdings denkt, wir waren hübsch zwei Stunden paddeln, der liegt weit daneben.







Was jetzt folgte war eine unbezahlbare Einzeleinführung in die Welt des Kayaks. Wie steige ich ein ohne dass das sehr sehr wacklige Gefährt umkippt? Wie sitze ich gut ausbalanciert? Wie tauft man ein Kayak? Und na klar, man kann auch drin stehen! Dass der See momentan eine Temperatur von ca. 10°C hat, ist den nordischen Damen egal. Wir müssen schliesslich wissen wie man im Notfall das Boot verlässt, also zur Seite rollen und kopfüber ins Wasser. Spätestens an diesem Punkt war ich katerfrei und hatte einen Ausstoß an Glückshormonen wie er nicht alle Tage vorkommt. Es folgten einige Gleichgewichtsübungen die mal trocken und mal im Wasser endeten, Rettungsübungen und Wenden, denn auch dafür gibt es Tipps und Tricks.
Nach drei Stunden auf dem Wasser wird es doch etwas kalt und unsere Personaltrainer beschliessen den Unterricht für heute zu beenden. Erschöpft und überglücklich erreichen wir das Bootshaus und schlüpfen wieder in unsere warmen Sachen und sind um eine wundervolle Erfahrung reicher. Wir bedanken uns dass wir viele tolle Sachen gelernt haben, die Schwedinnen bedanken sich ihrerseits dass wir uns als Versuchskaninchen geopfert haben.
Erschöpft falle ich in mein Bett und schlafe selig ein, so richtig kann ich es immernoch nicht fassen. Vielleicht habe ich seit heute ein neues Hobby, ich werde mein Kayak auf jeden Fall wiedersehen.

In ein paar Minuten startet ein Abend bei ein paar französischen Freunden mit Wein und Karaoke und ich Goldkelchen darf da natürlich nicht fehlen.

Morgen Mittag findet die Einschreibung für eine Wochenenddampferfahrt statt, ein Wochenende, ein Dampfer, 500 Austauschstudenten...das ist natürlich begehrt. Daher sind die Einschreibeverhältnisse sehr gut vergleichbar mit denen für wichtige Lehrveranstaltungen an der Uni. Ich grüße an dieser Stelle alle die schonmal ab nachts 03.00 Uhr in kargen Fluren ihre Freizeit verbracht haben....


Geniesst das Wochenende,

euer Daniel

Sonntag, 19. September 2010

Ein Tag Kultur

Die mit einiger Spannung erwartete erste Stunde in "Gymnastik" gestaltete sich glücklicherweise angenehm entspannt. Morgens um 8.00 Uhr, nach nur 4 Stunden Schlaf, und aus unerklärlichen Gründen noch nicht ganz sicher auf den Beinen, gab es erstmal ein 45 minütiges Video über die Entstehung von Gymnastik. Auch Walter Ulbricht hatte einen kurzen Gastauftritt und meine Augenlider wurden schwer... Um selbst auch einen kleinen Einblick in die Welt der graziösen Bewegungen zu bekommen, sollten wir dann gar lustig im Kreis rennen und verschiedene Übungen machen. Da der ein oder andere diese Ausführungen gern durch ein paar Fotos untermalt gesehen hätte, muss ich mich entschuldigen. Ich hatte die Cam vergessen, gelobe aber für die Trampolingymnastikstunde Besserung – ihr sollt ja schliesslich auch eure Bauch-/Lachmuskeln stärken.

Am Samstag starteten Mathijn, Bas, Mike und ich einen gemeinsamen Ausflug ins 110 Kilometer entfernt an der Ostsee liegende Kalmar.
Der Tag begann, wie auch die letzten und wahrscheinlich kommenden, mit mittelschwerem Regen.
Unterwegs haben wir Halt an einer Glasbläserei gemacht, da aber der Durchschnittsschwede sein Wochenende liebt, war hier zwar geöffnet, die Glasbläser waren aber wohl alle zu Hause.
In Kalmar angekommen dämpften die 200 Liter Regen pro Quadratzentimeter schon etwas die Lust die Burg zu erkunden. Also schnell ein paar Fotos aus dem Auto heraus gemacht und erstmal einen Kaffee trinken gehen. Am Hafen kann man zudem prima in einer Einkaufspassage schwedische Kronen für sehr sinnvolle Sachen wie zum Beispiel meine neue Brille und Wintermütze ausgeben.
Wie üblich reisst der Himmel irgendwann auf und wir besuchen die Burg erneut. Ich mag alte Festungsanlagen sehr, sie versprühen einen ganz eigenen Charme. Typische Touristenbilder dürfen natürlich auch nicht fehlen, wir sind ja schliesslich welche.
Auf der Rückfahrt halten wir an einem Elchpark, denn wenn man schonmal in Schweden ist, muss man ja wenigstens einen Elch gesehen haben. Wir treffen auf einen etwas zwielichtig anmutenden aber letztendlich doch sehr netten älteren Mann dem der Park gehört. Durch den 3 Meter hohen Zaun erinnert das Areal mehr an Jurassic Park, denn an ein Gehege für langbeinige Geweihträger. Das ist allerdings notwendig erfahren wir, denn Elche (Älgs) können trotz ihrer ca. 800-1000 kg Gewicht bis zu 2,5 Meter hoch springen...na das würde ich gern mal sehen.
Wir sitzen auf einem traktorgezogenen Anhänger und rasen mit 2 km/h durch die Landschaft bis wir nach 15 Minuten den ersten Elch sehen. Dieser scheint eher gelangweilt von der nächsten Fuhre Touristen die an ihm vorbeigeschaukelt wird. Mir egal, ich freu mich. Im Anschluss dürfen wir noch ein frisch geschlüpftes Jungtier füttern und streicheln, vier gestandene Kerle freuen sich wie Kleinkinder – was für ein Anblick.
Um diesen Tag gebührend zu beenden, kehrten wir in einem schicken Restaurant in Växjö ein und liessen es uns gut gehen.


Mittlerweile haben mich schon einige Karten, Briefe und Pakete erreicht und ich freue mich riesig über alles was ich in meinem Briefkasten finde. Wer mir seine Adresse hinterlässt bekommt auf jeden Fall eine Karte, also immer her damit!

Ausserdem habe ich es endlich geschafft ein Fotoalbum anzulegen. Klickt dazu einfach auf den folgenden Link: http://picasaweb.google.com/107129537958155678756/VaxjoUndUmgebung#


Habt eine schöne Woche und viele Grüße aus dem regnerischen Växjö!

Dienstag, 14. September 2010

Ramba Zamba beim Welcome-Dinner




Nachdem in den letzten Einträgen vielleicht der Eindruck entstand, ich würde hier nur noch in der Uni sitzen, folgt jetzt eine kleine Beschreibung des letzten Wochenendes.

Der Freitagabend gestaltete sich recht beschaulich. Im 200 Meter entfernten Studentenpub gab es für 6 Euro Eintritt ein Konzert der australischen Sängerin Coby Grant mit anschliessendem Tanz. Eine kleine Kostprobe gibt es hier:  



Ein wirklich schönes Konzert, absolut empfehlenswert, allerdings nur bedingt geeignet für eine Tanzlokalität. Um die Energie für Samstag aufzusparen ging es auch schon um 2.00 Uhr ins Bett.



Der Samstag begann mit einer kleinen Shoppingtour zum nächstbesten Spielzeugladen, denn wie soll man bitte zu Cowboy und Indianer tanzen ohne Hut? ...wenn ich das nur vorher gewusst hätte...ich vermisse meine Hutsammlung.

Da das Abendessen schon um 18.00 Uhr beginnen sollte, startete die Preparty (Vorglühen) um 17.00 Uhr. An diesem Abend herrschte Kleiderordnung, also aufgehübscht und ab zum Veranstaltungsort. Es erwartete uns ein riesen Saal und sechs 100 Meter lange Tafeln. Unsere spanischen Freunde schienen eine feuchtere Preparty gehabt zu haben, denn der Saal war erfüllt von lauten Gesängen aus dem Land das zufällig Weltmeister geworden ist. Das Essen selbst war eher mäßig, steinhartes Hühnchen und ein seeehr verliebter Koch. Ich freu mich für ihn... Nach dem Essen waren die verschiedenen Nationen gefragt ihre "Kultureinlagen" zu präsentieren und möglichst viel Applaus zu ernten. So lasset die Spiele beginnen!

Es startete China mit einem Tanz mehrerer Pärchen (Frauen im Kimono) und einem Gesangsduett.

Schön gesungen, gut präsentiert, in guter Balance zwischen Kitsch und Kultur.

Die Kollegen aus dem Land mit der größten Wohnwagendichte weltweit, haben eine Art "wer wird Millionär?" veranstaltet und Angehörige verschiedenster Nationen nach typisch holländischen Sachen befragt.

Dann waren die Franzosen, mit der meiner Meinung nach besten Darbietung des Abends, an der Reihe. Ungefähr eine Minute lang wurde zum Klassiker "Au champs elyseee" getanzt und schon sah es aus als würden sie die Bühne verlassen, dann wechselte abrupt die Musik zu "Lady Marmalade" aus "Moulin Rouge" und 6 französische Burschen legten einen veritablen Striptease aufs Parket, bis unter ihren Anzügen BORAT-Kostüme zum Vorschein kamen!!!! Einfach zum Brüllen! Hier ein Schnappschuss dazu, ein Video ist derzeit leider nicht verfügbar.




Im Anschluss war Deutschland an der Reihe, also ab auf die Bühne und sich zum kompletten Narren machen – nichts einfacher als das ;) Noch eine kurze Ansage mit der Bitte um akustische Unterstützung und ab ging die wilde Fahrt. Das Ergebnis kann hier bewundert werden:


Und da soll nochmal jemand sagen wir Deutschen sind langweilig, ich bin stolz auf unsere Tanzgruppe Sonnenschein.

Während die Tische und Stühle aus dem Saal geschafft wurden um dem tanzwütigen Volk Platz zu verschaffen wurden überall einstündige Zwischenpartys veranstaltet. "Nachtanken" triffts aber auch recht gut. Pünktlich um 22.00 Uhr fanden sich alle wieder im Saal ein um eine heisse Sohle aufs Parkett zu legen und der interkulturellen Kommunikation freien Lauf zu lassen. Akkurat wie die Schweden nunmal sind, stoppte die Beschallung Punkt 2.00 Uhr – jetzt hiess das magische Wort "Afterparty" (nachglühen).

Irgendjemand findet sich immer der gern seine Wohnung in ein Trümmerfeld verwandelt haben möchte. Es ist doch erstaunlich wieviele Menschen tanzenderweise auf 25 m² passen, ich tippe mal 60. Nach einer unbestimmten Aufenthaltsdauer entschieden wir uns für den Rückzug, schliesslich muss man sich nach so einem Abend gebührend stärken. Das klappt (wenn denn keine Linsensuppe vorhanden ist) auch prima mit Spaghetti und Tomatensauce – morgens um 4.30 Uhr.

Ein grandioser Abend, viel gelacht, getanzt und Schabernack getrieben.  

Allerdings war es nicht ganz so clever für Sonntag ein Fußballspiel anzusetzen...naja selbst schuld.



Am Mittwoch habe ich dann das erste mal Gymnastik und am Wochenende gehts nach Kalmar an die schwedische Ostseeküste.

Grüße von Wilfried und mir,

gehabt euch wohl.


PS: der Herr Anonym kann auch gern mal seine Mailadresse anfügen.

Mittwoch, 8. September 2010

Willkommen in der Therapie

Scheinbar hat es sich bis zu den Dozenten herum gesprochen, dass die Austauschstudenten ein partywilliges Völkchen sind. Darum haben sie wohl beschlossen uns in die Therapie zu schicken. Mit meinem Kurs zu "Identität, Integration und Sozialisation" waren wir gestern im Wald neben dem Schloss und haben einige doch recht heitere Möglichkeiten gefunden "uns selbst besser kennen zu lernen"...aha. Zuerst (ganz harmlos) wurden wir in 3er Gruppen eingeteilt, Freek (ein netter Kerl aus Belgien), Anne aus Deutschland und ich. Ziel der ersten Aufgabe war es, einer vorgegebenen Route durch den Wald zu folgen und Fragen zu beantworten, die an die Bäume gebunden waren. Unsere Dozentin erklärte uns das sei eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung in Schweden, Wer-wird-Millionär im Wald – das macht Laune. Im Anschluss erhielt jede Gruppe einen 6er-Eierkarton und sollte Dinge im Wald suchen die gegenteilig sind zum Beispiel ein dicker und ein dünner Stock, ein welkes und ein frisches Blatt usw. Hmm ok...suchen wir also Krimskrams zusammen. Es folgte eine Auswertung inklusive wilder Spekulationen wieso weshalb warum diese und jene Gruppe die Dinge gewählt hat, die im Eierkarton liegen. Da mir Philosophie erst ab 1.00 Uhr nachts liegt, habe ich mich ein wenig zurück gehalten.
Eher meditativ, oder besser waldorfartig, ging es bei der nächsten Übung zu. Man setze sich mitten in den Wald, lausche den Geräuschen und ZEICHNE was zu hören ist. Prima! Da ich ja schon immer künstlerisch veranlagt war (was moderne Kunst betrifft), eine meiner leichtesten Übungen.
Völlig entspannt hieß es nun aufstellen in einer Reihe, geordnet nach dem Geburtstag/-monat OHNE zu sprechen. Endlich mal etwas, dass auch ich im Unterricht bzw. Ferienlager nutzen kann im Gegensatz zu dem was jetzt kam...Jeweils zwei Personen arbeiteten zusammen. Einer als Reporter, der andere als Befragter. Der Befragte konnte sich aussuchen was er darstellen wollte so zum Beispiel einen Baum, ein Blatt...ich war Mister Rocky – ein Felsen. Der Reporter fragte nun vorgegebene Fragen wie: Wie alt bist du? Was war dein schönster/traurigster Moment? Was ist in deinem Leben passiert? Was gibst du deiner Umgebung? Klasse...ich habe nur noch darauf gewartet , dass wir uns Blumenkränze flechten und unseren Namen im Handstand tanzen...
Da ich ja offensichtlich in einer Art Therapie gelandet bin, soll das auch nicht grundlos geschehen sein – am Abend gabs dementsprechend ein leckeres Urquell.

Heute morgen ging es munter weiter, der erste Sportkurs stand auf dem Plan. Das hieß antreten um 8.00 Uhr am nahegelegenen See, kein Problem nach 5 Stunden Schlaf und 8°C Aussentemperatur.
Unser Dozent Hans (sprich Hooons) teilte uns in 5 Gruppen und hatte gar lustige Spiele vorbereitet.
Mit mir in der Siegergruppe waren Choko aus Japan, Tor Emil und Katharina aus Norwegen, und zwei Mädels aus China (nennen wir sie Kim 1 und Kim 2). Das erste Spiel bestand darin innerhalb von 45 Sekunden kleine mit Erbsen gefüllte Säckchen in einen 5 Meter entfernten Eimer zu werfen. Eine spaßige Sache, alle Potsdamer können sich auf die nächste Party freuen ;)
Danach gabs klassisches Tauziehen und da besagter Tor Emil aus Norwegen wahrscheinlich mal Ringkämpfer war, gabs souverän 3 Siege und naja...eine Niederlage. Ok zugegeben, in diesem Kurs sind mindestens 60% Asiaten daher war diese Disziplin angesichts des geringen Körpergewichts nicht unbedingt fair. Die dritte Aufgabe war Nageln..........ihr Ferkel! Ein Holzblock, 5 Nägel, 5 Hämmer und eine Stoppuhr. Unser Team belegte hier mit 18 Sekunden den zweiten Platz, das Team auf Platz 5 benötigte entspannte 1 Min und 15 Sek, es kann eben nicht jeder...nageln.
In Disziplin Nummer drei galt es Frisbeescheiben in unterschiedlich weit entfernte Hula-Hoop-Reifen zu werfen, aber mit nur einem von zehn möglichen Treffen haben wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert. 
Den Abschluss bildete Waldgolfen. Hans (Hoooons) hat in einem ziemlich großen Areal im Wald Abschlagpunkte und Hula-Hoop-Reifen (als Lochersatz) auf den Boden gelegt. Gespielt wurden 6 Löcher und jedes Teammitglied hatte einen Schlag, beim nächsten Schlag war ein anderes Mitglied an der Reihe. Den Ball mindestens 50 m in den Wald zu dreschen und dann zu suchen hat eine Menge Spaß gemacht und ist sicherlich eine interessante Alternative zum herkömmlichen Sportunterricht. Die Ergebnisse gibts dann morgen, ich rechne mit einem guten zweiten Platz.
Jetzt darf ich 30 Seiten zum Thema "was ist Kultur?" lesen und mit Choko eine zweiseitige Arbeit dazu schreiben, das wird sicher lustig.
Heute abend trifft sich dann unsere Tanzgruppe zum Einstudieren der Choreographie und seit Tagen hab ich nen Ohrwurm ....komm hol das Lasso raus....großartig!

Bleibt gesund und munter,

der der mit Bäumen spricht.


Montag, 6. September 2010

Akzeptanz...


Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, sind alle Wohnungen auf dem kompletten Campus (immerhin für mehr als 10 000 Studenten) restlos vermietet. Ich bleibe zwar dran und versuche ein eigenes Zimmer zu bekommen, in den nächsten Wochen ist damit aber nicht zu rechnen.
Da ich also die aktuelle Situation nicht ändern kann, werde ich sie wohl akzeptieren und das klappt erstaunlich gut. Ich hab ja letztendlich nichts davon, jeden Tag schlecht gelaunt durchs Leben zu laufen nur weil ich mal eben meinen Willen nicht bekomme. Derweil klappt das Zusammenleben mit Wilfried besser als zunächst vermutet. Um ehrlich zu sein gibt es überhaupt keine Probleme, im Gegenteil. Er ist immer gut gelaunt, sehr sehr freundlich, höflich eben ein netter Kerl mit gutem Herzen. Für ihn ist es sicherlich die schwierigere Situation, eine komplett andere Kultur, ein anderes Klima und auch sonst will und muss er viel lernen. Er studiert Psychologie (an dieser Stelle bin ich schon ein wenig neidisch) und kommt direkt aus Kampala der Hauptstadt Ugandas (die Älteren unter uns werden sich erinnern, das war mal eine Kolonie...).
Bis ich eine neue Bleibe habe, werde ich die Zeit nutzen um viele neue Dinge zu lernen und neue Sichtweisen auf Verschiedenes zu erhalten.

Am Samstag haben Mike (der Sportstudent aus Bochum) und ich meinen Buddy Banji in Osby besucht. Nach einer Stunde Fahrt durch die unglaubliche Natur und einer Diskussion über den Sinn und Unsinn von Notengebung in der Grundschule erreichten wir Osby bei strahlendem Sonnenschein. Banji und sein Freund Willy empfingen uns gewohnt gut gelaunt mit schwedischer Fika (Kaffee und Kuchen, das lassen sich die Schweden auch währrend der Arbeit nicht nehmen).
Gut gestärkt gings dann zum nahegelgenen Golfplatz, genauer gesagt einer Driving Range. Hier kann man den Abschlag üben, also das was beim Golfen im Fernsehen immer so einfach aussieht.
Ich bekam einen Schläger, einen Ball und eine Einweisung von Banji wie ich stehen und mich bewegen soll um den Ball zu treffen und nach Möglichkeit mich selbst.
Der erste Schlag ging natürlich daneben, aber nach ein paar Korrekturen seitens Banji und Mike traf ich die kleinen weissen Bällchen immer öfter und brachte sie teilweise auf über 100 Meter. Nach zwei Stunden Bällchen-weit-schiessen waren wir glücklich und nur 5 Euro ärmer, es ist eben nicht alles teuer hier. Ich glaube Golf ist ein Sport der sehr viel mehr Spaß macht, wenn man ihn selbst betreibt, statt ihn im TV zu verfolgen. Wenn alles klappt, dann gehen wir demnächst mit Banji auf einen richtigen Golfplatz und spielen 9 Löcher...das dauert sicher mehrere Tage bei meinem Talent.

Da unter den Austauschstudenten auch viele Fußballbegeisterte, vor allem Spanier, Italiener, Franzosen und Deutsche sind, spielen wir ab und zu auf einem Platz auf dem Campus. Um der ganzen Sache einen ordentlichen Rahmen zu geben, hatte ich die Idee am Sonntag ein Turnier zu veranstalten. Die Teilnahme war überraschend rege, 6 Teams á 6 Spieler waren erschienen um sich unter der schwedischen Sonne zu messen. Gespielt wurden 15 Minuten oder drei Tore, ohne Schiedsrichter. An dieser Stelle kam vielleicht ein wenig Pädagogik zum Tragen, denn ohne Schiedsrichter waren die Spieler selbst für die Fairness verantwortlich. Selbst die feurigen Südeuropäer akzeptierten diesen Umstand, alles lief bestens. Sogar so gut, dass wir das Turnier am kommenden Sonntag wiederholen.

In den nächsten Tagen stehen einige interessante Veranstaltungen auf dem Programm. Morgen startet der Ballerina-Sport-Kurs, morgen Abend gibts ein Grillen der Austauschstudenten hinter dem Schloss am See, Mitwochabend proben wir für das Welcome-Dinner am Samstag, tja und Samstag ist dann der große Welcome-Dinner-Tag. Erst gibt es ein zweigängiges Menü, danach eine schwedische Aufführung und dann soll jede Nation etwas typisches aufführen, unter der Leitung von Mike und mir "performen" wir Deutschen "komm hol das Lasso raus" – ein Kracher! Im Anschluss wird schwedentypisch bis 2 Uhr getanzt.

Es steht viel auf dem Plan!
Diesmal vielleicht nicht so lustig, ich hoffe ihr seid trotzdem nicht eingeschlafen beim lesen ;)

...und um einige Fragen zu beantworten:
Ja, die Vorräte gehen langsam zur Neige mal sehen wie sich dieses doch der wichtige Problem lösen lässt.
Nein, ich werde sicher kein Katholik – das ist hier unmöglich ;)
Ob die Schweden kochen können weiß ich nicht, Bier können sie zumindest nicht brauen.
Und ja, er heisst Wilfried ;)

Gehabt euch wohl!

Mittwoch, 1. September 2010

Die Ballerina und der Katholik

Der erste Unitag ist vorbei und es hat sich herausgestellt dass ich wirklich ein Händchen für die Auswahl meiner Wohnsituation und Unikurse habe...
Zuerst zur Uni:
Im Gegensatz zu den deutschen Unis die ich kenne, ist der Campus hier nicht auf mehrere Standorte verteilt. Vielmehr sind wir ein eigener Stadtteil, in der Mitte befinden sich die Unigebäude mit den topausgestatteten Hörsälen und drum herum die Wohnheime für mehrere tausend Studenten. Und wer jetzt an die grauen teilweise gefängnisartigen Wohnheime der BRD denkt, liegt weit daneben. Alles neu, alles bunt und keineswegs erdrückend. Zusätzlich gibt es auf dem Campus ein Fitnessstudio, mehrere Sportplätze, eine große Bibliothek und zwei Pubs die von den Studentenverbindungen bewirtschaftet werden. Gleich hinter meinem Haus beginnt die schwedische Natur in Form eines Waldes der es mit jedem Märchenwald aufnehmen kann und einem traumhaft schönen See – perfekt!
Da ich ja zum studieren nach Växjö gekommen bin, habe ich mir aus den vielen Kursen auf englisch ein paar gut klingende herausgesucht.
1. Perspectives on Education – verschiedene Perspektiven auf Bildung
2. Swedish Culture, Leisure and Sports – Schwedische Kultur, Freizeit und Sport
3. Educational and Cultural Aspects of Identity, Integration and Socialisation – Bildungs- und Kulturaspekte von Identität, Integration und Sozialisation
4. Focus on Sweden: Politics, Economics and Society – Fokus auf die schwedische Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
und dazu natürlich ein Sprachkurs...denn Verständigung ist wichtig...
Einige Kurse klingen erstmal sehr hochtrabend, sind aber letztendlich nicht kompliziert wie der Name vielleicht vermuten lässt, alles ganz entspannt – eben schwedisch. Als Möglichkeit der Selbstverwirklichung hat sich mittlerweile Kurs Nummer 2 herausgestellt. Hier geht es im großen und ganzen um Sport, ein Blick auf den Stundenplan verrät Aktivitäten wie: Schlittschuhlaufen, verschiedene Ballsportarten, ein Orientierungslauf durch die Wälder, Trampolingymnastik, Tanzen, Gymnastik sowie Musik und Bewegung. Spitze! Ich darf demnächst also in hautengen Hosen mit einem Bändchen durch die Turnhalle schweben und dreifache Salti auf dem Trampolin vollführen. Sollte es einen Gott geben, dann hat er ordentlich Humor. Oder hat er endlich meine Gebete erhört und ich starte nun meine Balletkarierre? Ich werde viel Spaß haben oder die anderen Teilnehmer mit mir, ich werde es euch auf jeden fall wissen lassen – im besten Fall angereichert mit ein paar Fotos.

Nun zu meiner Wohnsituation:

Endlich, endlich wohne ich nicht mehr allein. In einer 20 m² Villa kann man auch ganz schön einsam werden. Doch jetzt habe ich ja Wilfried!!!!
Wilfried, ist nett und freundlich, ruhig und kommt aus Uganda. Er ist das erste Mal in Europa und will hier viel lernen...Sonntags geht er in die Kirche, denn er ist Katholik. Früh aufstehen ist für ihn auch kein Problem, denn er trinkt niemals Alkohol. Ich finde wir passen perfekt zusammen. Er hält mich sogar für einen netten Kerl obwohl ich nicht an Gott glaube, das scheint was besonderes zu sein. Er hat, wie ich, einen Fehler beim Vertrag ausfüllen gemacht und so richtig glücklich scheint er mir nicht. Ich bin gespannt wie sich die Sache entwickelt, interessant ist es auf jeden Fall.

Jetzt gehe ich zu meinen Freunden aus Holland denn die sind heute mit Kochen an der Reihe, danach muss ich einen einseitigen Aufsatz schreiben wieso ich nach Schweden gekommen bin...ob da auch ein Wort reicht? Hmmm mal sehen wieviel Humor die Dozenten hier haben.

Auf Bald meine Lieben

Sonntag, 29. August 2010

aufgehts abgehts 4 Tage wach

Was für ein Auftakt.

Seit letzter Woche Mittwoch sind die meisten anderen Austauschstudenten hier. Von den insgesamt 488 sind 140 aus Deutschland, der Rest besteht zu großen Teilen aus Holländern, Franzosen und Asiaten.

Um die Ankuft gebührend zu feiern gab es einen invasionsartigen Ansturm auf den nahegelegenen Supermarkt. Als dann aber sehr schnell klar wurde, dass es da nur Bier bis max 3.5% Spaßpunkten gibt, gings in des Schweden liebsten Laden: Systembolaget. Das sind staatliche Getränkemärkte die dem durchschnittlichen Mitteleuropäer Tränen in die Augen treiben. Um diese Läden zu finden muss man in der Stadt nur den sehr unauffälligen LILA Plastiktüten folgen und schon darf man den doppelten bis dreifachen Preis berappen.
Oder man will Geld sparen und investiert in einheimische Gebräue, meine beste Errungenschaft: FAT ÖL, lockere 2,8% und ein Geschmack der mehr an gammlige Brotsuppe denn an Bier erinnert. 

Nachdem nun die Versorgungsfrage geklärt war, gestalteten sich die letzten vier Tage recht ähnlich.

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit ein paar neuen Freunden, so gegen 13.00 – 16.00 Uhr, wurden Pläne für den Abend entworfen. Meist endete das in einem der Wohnheime als Flurparty oder in der Studizappelbude nebenan.

Schon am Donnerstag schien ich massig Leute zu kennen...oder vielmehr diese mich. "The German with the Jägermeister..." (Der Deutsche mit dem Jägermeister)...tja, den Kindern gibt man eben Bonbons um neue Freunde kennen zu lernen und den Älteren was gutes aus der Heimat. An dieser Stelle möchte ich dem Bafögamt für die finanzielle Unterstützung meiner Bildungsfahrt danken ;)

Es ist wahnsinnig spannend Menschen aus aller Herren Länder kennen zu lernen – wir sind ein großer bunter Haufen stets gut gelaunter Studis.

Und ja, Klischees sind sehr oft wahr! Die Holländer sind wahnsinnig freundlich und sympathisch (auch ohne Drogen), die Franzosen sind im Durchschnitt etwas klein aber dafür immer unglaublich gut angezogen und die Schwedenninininin...

Morgen geht dann endlich das Semester los und ich bin wirklich gespannt ob und was hier so anders ist und weshalb dieses Land stets und ständig alle Bildungsvergleiche gewinnt.

Bei meinem Mitbewohner hat sich noch nichts getan, ich nenne ihn derzeit Mister X – ich mag ihn, er ist so schön still....Sollte sich da in den nächsten zwei Tagen nichts tun, dann bin ich wohl der glücklichste Mensch auf dem Campus.

Im Anhang noch ein paar Bilder. An Robert: ein Bild ist speziell für dich, rate welches :)



Bis Morgen ihr lieben, es ist jetzt 21.00 Uhr und nach diesem Marathon kippe ich jetzt gepflegt ins Bett.

Bier der Klasse II yammi!
ein Wegweiser
meine erste schwedische Liebschaft
ein Suchbild ;)