Sonntag, 29. August 2010

aufgehts abgehts 4 Tage wach

Was für ein Auftakt.

Seit letzter Woche Mittwoch sind die meisten anderen Austauschstudenten hier. Von den insgesamt 488 sind 140 aus Deutschland, der Rest besteht zu großen Teilen aus Holländern, Franzosen und Asiaten.

Um die Ankuft gebührend zu feiern gab es einen invasionsartigen Ansturm auf den nahegelegenen Supermarkt. Als dann aber sehr schnell klar wurde, dass es da nur Bier bis max 3.5% Spaßpunkten gibt, gings in des Schweden liebsten Laden: Systembolaget. Das sind staatliche Getränkemärkte die dem durchschnittlichen Mitteleuropäer Tränen in die Augen treiben. Um diese Läden zu finden muss man in der Stadt nur den sehr unauffälligen LILA Plastiktüten folgen und schon darf man den doppelten bis dreifachen Preis berappen.
Oder man will Geld sparen und investiert in einheimische Gebräue, meine beste Errungenschaft: FAT ÖL, lockere 2,8% und ein Geschmack der mehr an gammlige Brotsuppe denn an Bier erinnert. 

Nachdem nun die Versorgungsfrage geklärt war, gestalteten sich die letzten vier Tage recht ähnlich.

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit ein paar neuen Freunden, so gegen 13.00 – 16.00 Uhr, wurden Pläne für den Abend entworfen. Meist endete das in einem der Wohnheime als Flurparty oder in der Studizappelbude nebenan.

Schon am Donnerstag schien ich massig Leute zu kennen...oder vielmehr diese mich. "The German with the Jägermeister..." (Der Deutsche mit dem Jägermeister)...tja, den Kindern gibt man eben Bonbons um neue Freunde kennen zu lernen und den Älteren was gutes aus der Heimat. An dieser Stelle möchte ich dem Bafögamt für die finanzielle Unterstützung meiner Bildungsfahrt danken ;)

Es ist wahnsinnig spannend Menschen aus aller Herren Länder kennen zu lernen – wir sind ein großer bunter Haufen stets gut gelaunter Studis.

Und ja, Klischees sind sehr oft wahr! Die Holländer sind wahnsinnig freundlich und sympathisch (auch ohne Drogen), die Franzosen sind im Durchschnitt etwas klein aber dafür immer unglaublich gut angezogen und die Schwedenninininin...

Morgen geht dann endlich das Semester los und ich bin wirklich gespannt ob und was hier so anders ist und weshalb dieses Land stets und ständig alle Bildungsvergleiche gewinnt.

Bei meinem Mitbewohner hat sich noch nichts getan, ich nenne ihn derzeit Mister X – ich mag ihn, er ist so schön still....Sollte sich da in den nächsten zwei Tagen nichts tun, dann bin ich wohl der glücklichste Mensch auf dem Campus.

Im Anhang noch ein paar Bilder. An Robert: ein Bild ist speziell für dich, rate welches :)



Bis Morgen ihr lieben, es ist jetzt 21.00 Uhr und nach diesem Marathon kippe ich jetzt gepflegt ins Bett.

Bier der Klasse II yammi!
ein Wegweiser
meine erste schwedische Liebschaft
ein Suchbild ;)

Freitag, 20. August 2010

erste Bettgeschichte

Die erste Nacht ging ziemlich ereignislos vorüber: hinlegen, einschlafen, Wecker klingeln und das schon um 5.30! Schliesslich hatte Banji heute eine kleine fünfstündige Prüfung und lernte seit 3.00 nachts - wir sind uns scheinbar sehr ähnlich.
Nach einer 50 Min Autofahrt auf der ich einiges über die schwedische StvO lernte (fahr 5 kmh zu schnell und zahle 250 euro, fahre 20 zu schnell und löhne 3000) und am allerallerallerersten IKEA vorbeikam, erreichten wir Växjö.
Und eeeendlich weiß ich wie mans ausspricht: Wähko, logisch...
Ganz unkompliziert gabs die Schlüssel für mein neues Reich. Es erinnert ein wenig an mein erstes Domizil in Potsdam....bis auf eine nicht zu verachtende Tatsache.... Zuerst hab ich mich gefreut, dass da nicht nur ein Bett steht, sondern auch noch ein Sofa. Nach einiger Zeit wurde aber klar: DAS IST EIN ZWEITES BETT!!! Ja klasse, da habe ich wohl beim Ausfüllen des Vertrags einen nicht unerheblichen Fehler gemacht...daher war das Zimmer so günstig.
Die zuständige Dame ist leider erst ab Montag wieder da, aber eine kleine Recherche ergab dass es zwar möglich ist in ein Einzelapartment zu ziehen, dafür werden aber nochmal schlappe 1100 euro fällig...es scheint als würden die kommenden Monate spannender als gedacht.
Tja und was macht man in solchen Situationen? genau! shoppen :)
Da mir noch ein paar wichtige Sachen fehlen fahren Banji und ich in die nahegelegene Einkaufsstraße und erstehen eine Täcke für mich. (an dieser stelle wird klar wie einfach schwedisch ist, sprichs deutsch aus und die leute wissen was du willst - eine bettdecke in diesem fall).
Ein paar Lebensmittel gabs auch noch, die sind ca 20% teurer als in Deutschland, aber ich hab ja schliesslich an der Miete gespart....
Als Tagesabschluss gabs die erste Laufrunde und ich bin schwer begeistert, bis zum ersten Schnee kann ich wahrscheinlich mit jedem äthiopischen Profiläufer mithalten - rückwärts.
Morgen gehts in den besagten ersten IKEA und danach kümmert sich Banji um meine Bespaßung. Bis demnächst! 

Donnerstag, 19. August 2010

vorwärts immer - rueckwärts nimmer...

...getreu dem wahlspruch einer ehemals beliebten volkspartei ist nun endlich ab-/anreisetag.


Nachdem die Koffer gepackt und der letzte Schreibkram erledigt war sollte es zum Bahnhof Sansoucci und danach nach Berlin zu Andi gehen um Donnerstag Morgen auf jeden Fall püntklich den Zug nach Hamburch zu bekommen.

Irgendjemand muss aber über nacht meine koffer mit beton ausgegossen haben, denn eine eigenhändige Messung ergab ein Gesamtgewicht von federleichten 45 Kilo...na gut dass ich nicht fliege, das wäre teuer geworden.
Nach einem emotionsgeladenen abschied mit einem trockenen "hau rinn" ;o) und 1,5 Stunden Fahrt komme ich in Hamburg an und weiter in den Zug nach Dänemark. Da man auch hier weiß dass Züge nicht so gute Schwimmer sind, setzen wir mit der Fähre über.
Um noch ein paar Heimatgefühle zu wecken gönne ich mir eine Currywurst...oder das was die Dänen dafür halten. Mit Schorsch's Wurschtbude von um die Ecke kann die jedenfalls nicht mithalten.
Während der Überfahrt mit Gischt und Wind im Gesicht stellt sich plötzlich ein Potpourri der Gefühle ein. Ein Jetzt-gehts-los, zusammen mit Neugier, Vorfreude aber auch kleine Zweifel an meinem Geisteszustand machen sich breit. Egal, jetzt bin ich unterwegs...verrückte welt.
Die Nordeuropäer kaufen währenddessen im Dutyfreeshop Alkohol in rauen Mengen, ich grinse in mich hinein und erinnere mich an den Inhalt meines zweiten Koffers...mal sehen wie lustig die Zöllner das finden.
Nach dem einstuendigen Aufenthalt in Kopenhagen, der Ueberquerung der Oresundbruecke komme ich endlich in Schweden an und sehe keine 500m hinter der Landesgrenze...das erste IKEA. Ich bin gespannt wieviele Klischees denn noch so zutreffen :)
Banji holt mich in Hässleholm vom Bahnhof ab und wir fahren zu ihm - in sein eigenes Haus. Tja Student in Schweden muesste man sein, oder wie er ein ehemaliger Fussballprofi aus Nigeria. Das wird sicher interessant. Jetzt gibts erstmal eine Pizza, ein Fussballspiel im TV und danach mindestens 1000 Stunden Schlaf.

Montag, 9. August 2010

Der Countdown läuft...

In nur zehn Tagen ist es also soweit, ich gehe auf große Fahrt. Und das wortwörtlich, denn das Transportmittel meiner Wahl ist die Bahn - für 40 € ein unschlagbares Angebot und in nur 10 Stunden bin ich auch schon da. Am 19.8. gehts von Berlin nach Hamburg, dann weiter nach Kopenhagen und dann nach Hässleholm. Von da werde ich von meinem Tandempartner "Banji" abgeholt.
Die sonstigen Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen, die Abschiedsparty ist geplant und meine Schwedischkenntnisse sind ausserordentlich gut. Ich kann schon drei Worte und eins davon ist skål (sprich: skohl) und bedeutet Prost ;o)
Ich werde mich wohl in den ersten Wochen mit meinem Schulenglisch über Wasser halten, bis ich die Tikitaka-Sprache der Eingeborenen nachahmen kann.
Interessanterweise will sich noch keine Aufregung einstellen, dazu scheint alles viel zu fern und unwirklich. 
Doch nun einmal zu den Fakten:
Mein Wohnort:                                http://de.wikipedia.org/wiki/Växjö
Mein Wohnheim (inkl. Sauna :o):      http://www.panoramio.com/photo/16022602
Meine Adresse: 
Daniel Dost
Stallvägen 26:043/1119
352 56 Växjö
Sweden/ Sverige  


über Mails und Kommentare freue ich mich riesig und über Besuch nochmehr!
Bis demnächst